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Eichmann I

Ein Bühnenstück mit Kopfhörern

DER PROZESS I – Eichmann

Vier Schauspielerinnen stehen an der Bühnenkante. Schweißperlen glitzern auf der Stirn, ihr Atem geht schwer. Das Sakko baumelt an einem Haken, das Hemd ist zerknittert, die Krawatte ist ab. Der Prozess ist zu Ende, der Abend vorbei. Eichmann ist überführt. Eine sagt: „In Deutschland wollte man diesen Prozess nicht auf sich nehmen.“

Für ihre Bearbeitung des Jerusalemer Eichmann-Prozesses montieren krügerxweiss erstmals Eichmanns Aussagen vor Gericht mit seinen Memoiren aus der Haft. Fast anderthalb Stunden geben sie dem Täter eine Bühne. Lassen ihn im O-Ton sprechen. Lassen ihn verleugnen und verharmlosen. Lassen ihn sich erinnern und erklären. Den Mann, der die Deportation von sechs Millionen Juden organisierte. Eine Zumutung ist das. Und ein Lehrstück. Denn kein Zeuge, keine Zeugin, kein Brief und keine Fotografie bringen Eichmann zu Fall. Diesen „Hans Wurst“, der nie einer war. Eichmann stolpert über das eigene Wort und einen Staatsanwalt, der ihn bei diesem nimmt.

Das Projekt des Regie- und Produktions-Duos krügerXweiss über Hitlers Schreibtischtäter, der die Deportation und Ermordung von Millionen Menschen verantwortete, steht am Anfang einer Trilogie, in der das Duo Gerichtsprozesse bearbeitet, die für die deutsche Geschichte bahnbrechend waren und die Gegenwart noch immer prägen. Weitere Stücke sind "Der Prozess II - RAF" und "Der Prozess III - Honecker" sowie der Prolog "Vor dem Sturm".

Konzept & Regie: Marie-Luise Krüger & Christian Weiß / Text: Marie-Luise Krüger / Historische Recherche: Christian Weiß / Persönliche Assistenz von krügerXweiss: Nele Rennert / Musik und Sounddesign: Antimo Sorgente / Soundassistenz: Lukas Harris / Bühne und Kostüme: Andrea Jensen / Video: André Elbeshausen / Dramaturgie: Katharina Gerschler


Mit: Ruth Bohsung (UA), Gertrud Kohl (WA), Cecilia Pérez (UA), Saskia Petzold (UA), Saskia Taeger (UA), Lina Witte (WA)

(UA -Besetzung Uraufführung / WA – Besetzung Wiederaufnahme)

Dauer: ca 80 Minuten Diese Produktion ist barriefrei für mobilitätseingeschränkte Personen.
Eine Koproduktion mit dem Staatstheater Braunschweig. Gefördert von der Stiftung Niedersachen und der Braunschweigischen Stiftung.

Szene aus Eichmann I
Szene aus Eichmann I
Szene aus Eichmann I
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Saskia Petzold, Lina Witte - Foto: Bettina Stoess (WA)
Lina Witte, Saskia Petzold, Gertrud Kohl, Saskia Taeger - Foto: Bettina Stoess (WA)
Saskia Petzold, Saskia Taeger, Gertrud Kohl - Foto: Bettina Stoess (WA)
Cecilia Pérez, Ruth Bohsung, Saskia Taeger, Saskia Petzold - Foto: Bettina Stoess (UA)
Cecilia Pérez, Saskia Petzold, Saskia Taeger, Ruth Bohsung - Foto: Bettina Stoess (UA)
Saskia Taeger, Saskia Petzold, Cecilia Pérez, Ruth Bohsung - Foto: Bettina Stoess (UA)
Saskia Taeger, Ruth Bohsung, Cecilia Pérez - Foto: Bettina Stoess (UA)
Cecilia Pérez, Ruth Bohsung, Saskia Petzold, Saskia Taeger - Foto: Bettina Stoess (UA)
Saskia Petzold, Cecilia Pérez - Foto: Bettina Stoess (UA)
Cecilia Pérez, Saskia Petzold, Saskia Taeger, Ruth Bohsung - Foto: Bettina Stoess (UA)
Lina Witte - Foto: Bettina Stoess (WA)
Saskia Petzold, Gertrud Kohl, Lina Witte - Foto: Bettina Stoess (WA)
Saskia Taeger, Cecilia Pérez, Saskia Petzold, Ruth Bohsung - Foto: Bettina Stoess (UA)
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„In Deutschland wollte man diesen Prozess nicht auf sich nehmen.“

— Der Prozess I - Eichmann

Pressestimmen

„Manchmal reicht wenig, um Schreckliches zu erzählen: Vier Frauen in weißen Anzügen mit jeweils einer Babypuppe auf dem Arm agieren auf der Bühne. Zwischen ihnen vier Wände aus Glas, die sie verschieben können. In den Glaswänden steigt hin und wieder Nebel auf. Viel mehr braucht das [Stück] nicht. Doch inmitten dieser Schlichtheit wird Ungeheuerliches verhandelt – und per Kopfhörer ganz dicht an jeden einzelnen Zuschauer herangetragen.“ (BZ, 28.6.21)

Besucher*innenstimmen

Marion schrieb am 27. Juni 2021:

Wir waren gestern in der Premiere. Selten hat mich ein Stück derart gefesselt, aufgewühlt, betroffen gemacht. Ein großes Lob an die Schauspielerinnen, das Regieduo, die Technik, alle Beteiligten. Das Thema aktueller denn je. Hoffentlich sehen sich noch viele Menschen dieses Stück an. 

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